Ausbildung oder Studium? Was passt besser zu dir?


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Die meisten Schüler stehen kurz vor dem Abitur vor einer schweren Entscheidung. Wie geht es weiter? Dabei hat man dann die Qual der Wahl. Ausbildung, Studium, oder sogar beides? Alle diese Möglichkeiten stehen einem offen. Man muss sich nur für eine entscheiden. Dabei wollen wir helfen. Welche Vor- und Nachteile hat eine Ausbildung? Was ist ein duales Studium und wie sieht es mit den Vor- und Nachteilen eines Studiums aus? Hier findest du diese und weitere nützliche Informationen rund um die schwere Entscheidung nach der Schule.

Die berufliche Ausbildung

Eine Ausbildung ist das Erlernen eines Berufes in der Praxis. Bei einer Ausbildung lernst du die verschiedenen Abteilungen und Bereiche eines Unternehmens kennen, und verbringst im Durchschnitt drei Monate in jedem Bereich. Auf diese Art und Weise bekommst du einen guten Gesamtüberblick über die Abläufe des Unternehmens. Nach zwei bis dreieinhalb Jahren bist du ausgelernt und hast eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Tasche!

Die Vorteile der Ausbildung liegen auf der Hand: Direkt nach der Schule kommst du in die Praxis. Du erlernst einen konkreten Beruf und sammelst vom ersten Tag an wertvolle Berufserfahrung. Wenn du dich dazu noch gut dabei angestellt hast, kannst du von deinem Ausbildungsbetrieb direkt übernommen werden. Im Gegensatz zu vielen Studenten erübrigt sich dann eine vorübergehende Arbeitslosigkeit und Jobsuche. Ein weiterer Pluspunkt: Du verdienst früh dein eigenes Geld. Auch die sogenannten Soft Skills, dass sind soziale Kompetenzen, erwirbst du ganz nebenbei. Wie man Kundengespräche am Telefon führt, der Umgang mit Vorgesetzten, und vieles mehr. Damit bist du für bestens für einen Berufseinstieg gerüstet.

Die Nachteile der Ausbildung sind zum Beispiel, dass die Aufstiegsmöglichkeiten in manchen Berufen leider begrenzt sind. Der Erwerb eines Meisters ist zwar drin, doch ohne berufliche Weiterbildung stehen die Chancen auf eine steile Karriere nicht so gut. Auch die Beförderung in einen Chef-Sessel ist ohne Studienabschluss schwierig. Ein weiterer Nachteil: Die spätere Berufswahl ist eingegrenzt. Nach einer Ausbildung kannst du nur in dem Beruf arbeiten, den du erlernt hast. Ähnliche Berufe in der gleichen Branche sind auch noch möglich, eine komplette berufliche Neuorientierung wird ohne Weiterbildungsmaßnahmen nur schwer zu realisieren sein.

Das Studium an einer Universität oder Fachhochschule

Immer mehr Abiturienten wählen die akademische Ausbildung. Ein Studium an einer Universität dauert in der Regel drei Jahre, dann hat man einen Bachelor-Abschluss. Wer noch zwei Jahre dranhängt, bekommt einen Master-Abschluss. Diese sogenannte Regelstudienzeit wird allerdings häufig überschritten, da die meisten Studenten nebenbei jobben müssen, um ihr Studium finanzieren zu können. Wer dann allerdings einen Studienabschluss in der Tasche hat, dem eröffnen sich viele Karrieremöglichkeiten.

Die Vorteile eines Studiums liegen darin, dass man nach Abschluss keine gezielten Vorgaben für einen Beruf hat. Die Auswahl, wohin die berufliche Laufbahn gehen soll, ist groß. Zusätzlich ermöglicht ein Studium eine wissenschaftliche Karriere, beispielsweise an einer Hochschule oder in einem wissenschaftlichen Institut. Dazu kommt, dass Studienabsolventen in der Regel ein höheres Einstiegsgehalt bekommen als Azubis nach der Ausbildung. Manche Berufe können ohne Studium gar nicht ausgeübt werden und die Aufstiegschancen auf der Karriereleiter sind ebenfalls höher.

Die Nachteile des Studium sind unter anderen ein später Berufseinstieg. Wer es nicht schon in den Semesterferien geschafft hat, wird nach dem Studium erst einige Praktika absolvieren müssen, um überhaupt erst ein bisschen Berufserfahrung zu sammeln. In so gut wie allen Fächern (außer Medizin und Jura) fehlt der Praxisbezug. Welchen Beruf du dann einmal ausüben möchtest, oder wo deine Stärken in der Praxis liegen, musst du durch Praktika selbst herausfinden. Zudem stellt ein Studium erstmal eine finanzielle Belastung dar. Die meisten Studenten haben einen Nebenjob. Diese doppelte Belastung kann sehr anstrengend sein.

Das duale Studium


Das duale Studium verbindet die Theorie des Studiums mit der Praxis der Ausbildung. Hier wird im Wechsel im Betrieb gearbeitet und an der Hochschule studiert. Weil diese perfekte Ergänzung immer beliebter wird, sind die wenigen Plätze für ein duales Studium meist sehr schnell weg. Wer sich also dafür entscheidet, sollte sich so früh und so gut wie möglich bewerben.

Ausbildung oder Studium?

Mit welchen Nachteilen kannst du gut leben und bei welchem Bildungsweg überwiegen die Vorteile? Um dir deine Entscheidung noch ein wenig zu erleichtern, solltest du dich bestmöglich informieren. Das geht zum Beispiel auf Jobmessen für Azubis. Auf diesen kannst du verschiedene Betriebe kennenlernen und dich über eine Ausbildung in diesen schlau machen. Auch einen Tag der offenen Tür in einer Universität solltest du nicht verpassen. Je mehr du über die verschiedenen Bildungswege weißt, desto einfacher wird dir eine Entscheidung fallen. Ein Praktikum kann ebenfalls helfen zu erkennen, was man beruflich einmal machen möchte. Hast du deinen Traumberuf nämlich gefunden, musst du nur noch die Qualifikationen dafür erwerben.

Diese Fragen können dir bei der Entscheidung weiterhelfen:

- Was möchtest du beruflich machen?

- Wie kannst du die Qualifikationen dafür erwerben?

- Bist du eher praktisch veranlagt oder gefällt dir die Theorie mehr?

- Ist es dir wichtig, schnell Geld zu verdienen?

- Sind dir hohe Aufstiegsmöglichkeiten wichtig?

- Bist du diszipliniert und selbstständig genug für ein Studium?

- Was empfehlen deine Lehrer und Eltern?

Nach dieser gründlichen Auseinandersetzung bist du einer Entscheidung hoffentlich ein bisschen näher gekommen. Doch egal, wie diese ausfällt, nichts ist für immer in Stein gemeißelt. Merkst du irgendwann, dass dir eine Ausbildung nicht reicht, kannst du jederzeit noch ein Studium dranhängen. Auch eine Ausbildung nach einem Studium ist nichts ungewöhnliches.

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