Mobbing am Ausbildungsplatz


© Sergey Mironov / shutterstock.com
Leider kommt es da, wo unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, immer wieder zu Konflikten. Das können sowohl die Kollegen sein, die Spaß daran haben, einen Azubi regelmäßig bloßzustellen und lächerlich zu machen. Es kann aber auch der Ausbilder sein, der die Arbeit des Auszubildenden ständig und ohne Grund kritisiert. Weitere Formen von Mobbing sind zum Beispiel, wenn der Azubi nicht gegrüßt wird und niemand mit ihm spricht, oder wenn dessen Arbeit sogar sabotiert wird.

Zwar kann jeder potentiell Opfer von Mobbing am Ausbildungsplatz werden, dennoch weisen die Betroffenen meist bestimmte Merkmale auf, die sie bei Tätern zu beliebten Mobbing-Opfern machen. Über- bzw. unterdurchschnittliches Selbstbewusstsein, eine besondere Begabung oder schlichte "Andersartigkeit" sind meist die Angriffspunkte mobbender Kollegen. Diese wiederum versuchen durch das Mobbing meist von ihren eigenen Defiziten abzulenken und somit ihr mangelndes Selbstwertgefühl aufzupolieren.

Folgen von Mobbing in der Ausbildung

Ob in der Schule oder im Beruf, wer Opfer von Mobbing wird, verliert seine Lebensfreude, Motivation und nicht selten auch seine Gesundheit. Mobbing kann somit zu einer regelrechten Zerreißprobe für die eigene Gesundheit werden: Magenbeschwerden, innere Unruhe, Schlaflosigkeit und Depressionen können die körperliche Folge der Schikanen am Arbeitsplatz sein.

Wer Opfer von Mobbing wird ist gut beraten, sich sofort hilfesuchend an den Chef oder Betriebsrat des Ausbildungsbetriebes zu wenden. Mobbing am Arbeitsplatz kann zwar eine belastende Situation darstellen und die Arbeit im Betrieb erheblich erschweren, es muss dennoch kein Kündigungsgrund sein. Mit den folgenden Ratschlägen kann Betroffenen weitergeholfen werden.

So reagierst du richtig auf Mobbing am Ausbildungsplatz

Wenn du Opfer von Mobbing in der Ausbildung bist, ist es ganz wichtig, dass du mit jemandem darüber sprichst. Natürlich ist es wichtig, dass du den Betriebsrat darüber informierst. Aber such dir auch eine Vertrauensperson, der du dein Leid klagen kannst. Über solche Probleme zu sprechen können vieles einfacher machen. Du kennst bestimmt das Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid“. Vielleicht kennst du ja auch jemanden, der selbst mal in der gleichen Situation war wie du? Wie sind andere damit zurechtgekommen und was hat ihnen geholfen?

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, den „Täter“ darauf anzusprechen. Beziehe Stellung und konfrontiere denjenigen, von dem du dich ungerecht behandelt fühlst. Am besten, ein Mitglied des Betriebsrates ist bei dem Gespräch dabei. Dann kannst du offen und ehrlich ansprechen, dass du dich ungerecht behandelt fühlst. Manchmal kann so ein ehrliches Gespräch auch einen Konflikt schlichten. Du kannst auch einen Vorgesetzten darum bitten, dich dabei zu unterstützen.

Wer regelmäßig auf Arbeit gemobbt wird, sollte dies schriftlich festhalten. Führe eine Art Tagebuch darüber. Darin kannst du genau festhalten, wer dich wann und wie mobbt. Bitte deinen Vorgesetzten oder den Betriebsrat um ein Gespräch. In diesem Rahmen kannst du dann deine Mitschriften präsentieren. Man wird nicht denken können, dass du irgendwas schlimmer darstellst, als es wirklich war, oder dass du dir vielleicht sogar alles ausdenkst. Mit der Dokumentation von Mobbing hast du etwas in der Hand. Schwarz auf Weiß. Auch wenn du vorhast, vor Gericht zu gehen, ist diese Art Tagebuch sehr hilfreich.

Wenn nichts anderes hilft, dann solltest du dir Beratung suchen. Dein Hausarzt kann dir psychologische Beratungsstellen nennen. Auch rechtliche Beratung solltest du in Anspruch nehmen. Die einzige Lösung kann aber manchmal nur ein Wechsel der Ausbildungsstelle sein. Doch keine Angst, du musst dann nicht noch einmal bei Null anfangen. Wenn du aus diesem Grund deine Ausbildungsstelle wechselst, dann wird dir die bisherige Ausbildungszeit voll angerechnet.

© g-stockstudio / shutterstock.com

 

© Production Perig / shutterstock.com

 

© Andresr / shutterstock.com