Rechte und Pflichten in der Ausbildung: Die Pflichten des Ausbilders

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Der Ausbilder muss Ausbildungsinhalte vermitteln
Klingt logisch, oder? Die Hauptaufgabe deines Ausbilders ist es, dir Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Er oder sie ist dafür verantwortlich, dass du dein Ausbildungsziel erreichst. Und das klappt nur, wenn dir all das beigebracht wird, was du für die Ausübung dieses Berufes benötigst. Wie deine Ausbildungsinhalte im Genauen aussehen, kannst du deinem Ausbildungsrahmenplan entnehmen, welcher dir zu Beginn der Ausbildung gegeben wurde. Du kannst regelmäßig kontrollieren, ob dieser Plan verfolgt wird, oder ob du möglicherweise viel zu lange eine bestimmte Tätigkeit ausübst.
Wenn du nämlich zu lange mit Routinearbeiten abgespeist wirst, ist das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet. Auch sogenannte ausbildungsfremde Tätigkeiten sollte dir dein Ausbilder nicht geben, da du auch in diesem Fall dem Erreichen des Ausbildungsziels nicht gerade näher kommst. Unter ausbildungsfremden Tätigkeiten versteht man Aufgaben wie Putzen, Botengänge erledigen, die Bürowand streichen, etc. Dein Ausbilder ist dazu verpflichtet, dir nur diejenigen Aufgaben zu geben, die dazu dienen, dein Ausbildungsziel zu erreichen.
Der Ausbilder bildet dich aus
Das Berufsbildungsgesetz schreibt vor, dass es der Ausbilder ist, der dich ausbildet. Natürlich kann dir auch mal ein anderer Kollege etwas erklären und zeigen. Du musst aber wissen, dass nicht jeder ausbilden darf. Nur dein Ausbilder hat eine entsprechende Ausbildungsberechtigung und ist dafür zuständig, dass du alle nötigen Fachkenntnisse vermittelt bekommst. Denn dieser wurde speziell geprüft und bringt die persönlichen und pädagogischen Kompetenzen mit, die man für diesen Job braucht.
Eine Ausbildung kann also nur stattfinden, wenn ein Ausbilder im Ausbildungsbetrieb anwesend ist. Solltest du das Gefühl haben, dass du deinen Ausbilder kaum siehst und dir die Mehrheit der Ausbildungsinhalte von anderen Personen beigebracht werden, dann solltest du dies bei deinem Chef ansprechen.
Der Ausbilder kontrolliert dein Berichtsheft
Jeder Azubi ist dazu verpflichtet, ein Berichtsheft zu führen. Der Ausbilder ist wiederum dazu verpflichtet regelmäßig zu kontrollieren, ob dies auch wirklich geschieht. Eine weitere Aufgabe des Ausbilders ist es, das Berichtsheft inhaltlich zu prüfen und auch zu unterschreiben. Achte darauf, dass dein Ausbilder sich dein Berichtsheft auch wirklich anschaut. Denn dieses gilt als wichtiges Dokument, als Ausbildungsnachweis. Sollte damit irgendetwas nicht in Ordnung sein, kann es passieren, dass du nicht zur Abschlussprüfung zugelassen wirst.
Der Ausbilder sorgt für deine Sicherheit
Unterschiedliche Ausbildungsberufe bergen unterschiedliche Risiken für junge und unerfahrene Azubis. Damit dir während der Ausbildung nichts geschieht, ist dein Ausbilder an deiner Seite. Egal ob körperlich oder seelisch: Dein Ausbilder ist dazu verpflichtet, sich um deine Unversehrtheit zu kümmern. Das gilt sowohl bei gefährlichen Arbeiten, zum Beispiel an einer Säge oder auf dem Dach eines Hauses, als auch in einer ungefährlichen Umgebung.
Denn auch im Büro lauern Risiken: Wer beispielsweise Opfer von Mobbing oder sexueller Belästigung wird, sollte sich sofort an seinen Ausbilder wenden! Ein Ausbilder ist dazu verpflichtet, dich als seinen Auszubildenden zu jeder Zeit in Schutz zu nehmen. Eine weitere Aufgabe ist, dir alle Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen zu erklären und darauf zu achten, dass du keine Tätigkeiten durchführst, die deine körperliche Kraft übersteigen.
Weitere Pflichten des Ausbilders während der Ausbildung
Eine Ausbildung muss für den Azubi kostenlos sein. Aus diesem Grund stellt der Ausbilder Werkzeuge, Arbeitsmaterialien oder auch das Berichtsheft zur Verfügung. Arbeitskleidung, die dem Schutz des Auszubildenden dienen, werden ebenfalls vom Ausbilder gestellt. Anders sieht es allerdings mit Arbeitskleidung aus, die nichts mit dem Schutz zu tun hat. Diese musst du als Azubi selbst bezahlen. Alles andere übernimmt der Ausbilder.
Wusstest du, dass dein Ausbilder auch pädagogische Pflichten erfüllen muss? Er darf dich zum Beispiel nicht einfach nur anbrüllen, wenn du einen Fehler gemacht hast, sondern ist dazu verpflichtet, dir deine Fehler aufzuzeigen und dir beim Lernen zu helfen. Ein Ausbilder sollte also stets erzieherische Maßnahmen verwenden, um dir beim Erreichen des Ausbildungszieles zu helfen.
Zu guter Letzt: Es gehört zu den Pflichten des Ausbilders, dich für den Besuch der Berufsschule vom Betrieb freizustellen. Die Teilnahme am Berufsschulunterricht ist zwingend erforderlich und kann nicht einfach mal „ausgelassen“ werden, nur weil im Ausbildungsbetrieb gerade so viel zu tun ist. Gleiches gilt für die Teilnahme an ausbildungsrelevanten Kursen. Auch hier muss dich dein Ausbilder freistellen.
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