Schulabschlüsse in Deutschland
Abitur – was ist die allgemeine Hochschulreife?
Das Abitur, umgangssprachlich auch als Abi bezeichnet, ist der höchste Bildungsabschluss in Deutschland und wird von Schülerinnen und Schülern mit dem erfolgreichen Abschluss der Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule nach der 13. Klasse (G-8-Schulform bereits nach Klasse 12) erlangt. Das Abi dauert in der Regel zwei bis vier Jahre und kann daneben beispielsweise auch auf einem berufsspezifischen Gymnasium oder einem Berufskolleg absolviert werden. Die allgemeine Hochschulreife berechtigt für das Studium an allen Hochschulen, das heißt, Universitäten, Fachhochschulen, usw., und eröffnet damit alle beruflichen Chancen.
Die reine Berechtigung, eine Hochschule besuchen zu dürfen, kann auch auf anderen Wegen als dem einfachen Abitur erlangt werden. So ist es möglich, sich mit dem Meistertitel im Handwerk oder einem bereits erworbenen fachgebundenen Studium zu qualifizieren. Auch der zweite Bildungsweg, wie etwa über ein Abendgymnasium, bietet sich an, um das Abitur nachzuholen. Nicht außer Acht zu lassen sind die Vorteile, die sich durch die allgemeine Hochschulreife in der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ergeben. In manchen Fällen, wie etwa bei der Ausbildung zum Fluglotsen, ist das Abitur sogar eine Zugangsvoraussetzung.
Beliebte Städte für eine Ausbildung mit Abitur
Fachabitur – was ist die allgemeine Fachhochschulreife?
Das Fachabitur, umgangssprachlich auch Fachabi genannt, stellt in Deutschland den zweithöchstmöglichen Schulabschluss dar. Die Fachhochschulreife wird nach erfolgreichen Abschluss der 12. Klasse (G-8-Schulform bereits nach Klasse 11) in einem schulischen und einem beruflichen Teil erworben. Voraussetzung ist ein bereits absolvierter Realschulabschluss. Die Fachhochschulreife kann beispielsweise an Fachoberschulen, Volkshochschulen oder (Beruf-)Kollegs erlangt werden und qualifiziert Absolventen nicht nur für eine Ausbildung, sondern auch für das Studium an einer Fachhochschule.
Die sogenannte Fachgebundene Hochschulreife ermöglicht Schülerinnen und Schülern im Vergleich zum einfachen Fachabitur sogar das Studium an einer Universität. Jedoch liegt eine Beschränkung auf bestimmte Fächer vor, die auf der fachlichen Ausrichtung des Schulabschlusses, wie etwa Wirtschaft oder Sozialwesen, beruht. Im Anschluss an die Fachhochschulreife kann in nur einem zusätzlichen Jahr das Abitur erworben werden, welches zu jedem Studienfach an einer Universität berechtigt (unter Berücksichtigung des NC). Selbstverständlich ist das Fachabi eine besonders gute Voraussetzung für den Erwerb eines Ausbildungsplatzes, insbesondere da eine fachliche Ausrichtung des Schulabschlusses die passende theoretische Grundlage für die Berufsausbildung biett.
Beliebte Städte für eine Ausbildung mit Fachabitur
Realschulabschluss – was ist der mittlere Schulabschluss?
Der Realschulabschluss ist der mittlere Schulabschluss (MSA) und wird in Deutschland üblicherweise durch eine zentrale Abschlussprüfung nach der Klasse 10 erreicht. Voraussetzung für diesen Abschluss ist ein bereits bestandener Hauptschulabschluss. Die Mittlere Reife ermöglicht Schülerinnen und Schülern deutlich bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz und qualifiziert darüber hinaus für den Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses, wie des Fachabiturs oder der allgemeinen Hochschulreife. In den verschiedenen Bundesländern hat der Schulabschluss auch andere Bezeichnungen, wie etwa Fachoberschulreife oder qualifizierender Sekundarabschluss.
Neben dem Besuch einer Real- oder Gesamtschule kann der Realschulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg, wie beispielsweise an einem Berufskolleg oder einer Abendschule erworben werden. Darüber hinaus ist es unter geringen Voraussetzungen möglich, die Mittlere Reife im Zuge einer schulischen oder dualen Ausbildung zu erlangen. Je nach Bundesland und Schulform kann man den Realschulabschluss unter verschiedenen Bedingungen jederzeit nachholen, insofern bereits ein einfacher Schulabschluss vorliegt. Der mittlere Bildungsabschluss bietet eine sehr gute Basis für die Ausbildung im Wunschberuf und optimale schulische wie berufliche Aufstiegschancen.
Beliebte Städte für eine Ausbildung mit Realschulabschluss
Hauptschulabschluss – was ist der einfache Schulabschluss?
Der Hauptschulabschluss (HSA) ist der erste Schulabschluss, den man in Deutschland erwerben kann. Er stellt die minimale Voraussetzung für eine Berufsausbildung dar und wird nach erfolgreichem Bestehen der 9. – in manchen Fällen nach der 10. – Jahrgangsstufe erreicht. Darüber hinaus ist die Berufsschulreife für jeden weiteren Schulabschluss, wie die Mittlere Reife notwendig. Der Abschluss kann an jeder Haupt- oder Gesamtschule erworben werden und wird in manchen Ländern auch mit der Versetzung von der 9. in die 10. Klasse einer Realschule oder eines Gymnasiums zertifiziert. Es gibt jedoch länderspezifisch weitere Möglichkeiten den einfachen Schulabschluss durch eine Prüfung nachträglich zu erhalten, wie etwa an einer Volkshoch- oder Förderberufsfachschule.
Deutschlandweit stellt der Hauptschulabschluss die Grundvoraussetzung für eine berufliche Ausbildung dar. In einigen Bundesländern kann durch eine zusätzliche Prüfung, die „besondere Leistungsfeststellung“, der qualifizierende Hauptschulabschluss erworben werden. Der erweiterte Hauptschulabschluss wir in den meisten Ländern bereits mit einem besonders guten Notendurchschnitt erreicht. Schülerinnen und Schüler haben nach Erhalt dieser Zusatzformen des Hauptschulabschlusses bessere Chancen auf einen Ausbildungsberuf und es bietet sich die Möglichkeit, einen Realschulabschluss anschließen.